hmm, Fragen, die sich wohl jeder Terrarianer schon mal gestellt hat....und an dieser Stelle kurz diskutiert werden können.
Ash und Heimchengrab haben da schon ein paar grundlegende Dinge hinterfragt und gute Gesichtspunkte angebracht....
Ersteinmal müssen wir, aufgrund des sehr unterschiedlichen Nervensystems, zwischen Wirbeltieren und Wirbellosen unterscheiden. Wie Ash richtig gesagt hat, haben Wirbellose ein anderes oder kein eigentliches Bewusstsein. Ob sie deswegen keinen Schmerz spüren oder Leiden empfinden, ist absolut in Frage zu stellen.
Denn was ist eigentlich Schmerz? Schmerz ist eine Reaktion, durch das Gehirn ausgelöst, die dem Körper sagt, dass etwas nicht stimmt und dringend etwas geändert oder getan werden muss.
Wie ich neulich gelernt habe, ist selbst der Phantomschmerz ein "richtiger" physischer Schmerz, der nicht psychisch hervorgebracht wird und sich ins Unermessliche steigern kann.
Nervenbahnen nehmen Reize auf und leiten sie als elektrische Impulse ans Gehirn weiter. Wenn ich die Hauptleitung des Rückenmarks in Bauchnabelhöhe völlig durchtrenne, kommt es zu einer Lähmung der unteren Körperhälfte, da einfach keine elektrischen Impulse mehr hierher geleitet werden können. Ebenso kann nix mehr am Hirn ankommen. So könnte man sich dann theoretisch schmerzfrei zum Beispiel am Fuß Schaden zufügen.
Da Wirbellose auch ein (einfaches) Gehirn haben, müssten sie Schmerzen empfinden, da sie ansonsten keine Reaktionen zeigen würden. Warum kringelt sich ansonsten der Regenwurm so sehr, wenn ich ihn zerteile. Hätte er kein Schmerzempfinden, würde ihn das doch absolut nicht jucken...oder sind es bloß zuckende Nerven? Die dann was bitteschön beim Hirn ankommen lassen? hmm, mehr als Spekulieren kann ich als Mensch und Wirbeltier wohl nicht. Bewiesen ist bis jetzt noch nichts...
Die Menschen haben den Begriff "Schmerz" aber augenscheinlich nur auf die Wirbeltiere geprägt. Denn der Mensch fühlt sich gottgleich und alles was ihm unähnlicher ist, ist ihm absolut untergeordnet und hat einen niederen Wert. "Faschistoide" Gedanken, die keinen Platz für andere Spezies vorsehen und ein Grund der schwindenden Biodiversität sind.
Nun gut....
Zum Schiutz der Wirbeltiere haben wir ja glücklicherweise das Tierschutzgesetz, dass erstmals in D., auf den ersten Blick paradoxer Weise, 1933 unter Mitwirkung von Adolf Hitler erlassen wurde.
Dabei ging es im eigentlichen Sinne nicht um das Tier, sondern um die Menschen und deren Befleckung, wenn sie der Tierquälerei beiwohnen mussten.
Nach dem §1 des Tierschutzgesetzes ist das Tier (immer auf Wirbeltiere zu beziehen) als Mitgeschöpf anzusehen (oho

) und sein Leben und Wohlbefinden zu schützen. D.h. ein Leben ohne Schmerzen, Leiden und Schäden zu bewahren. Hier gibt es jetzt ewig viele Punkte, was erlaubt und was nicht erlaubt ist. Auch beim Töten von Tieren.
Eigentlich machen wir uns strafbar, wenn wir ungeschult z.B. Mäuse töten.
Meist werden sie am Schwanz gepackt und "über die Kante gezogen". Eigentlich nicht legitimiert, glaub ich. Mäuse müssen durch Fachkräfte vergast, gestreckt oder geköpft werden.
Ich weiß nicht, ob es in der privaten Tierhaltung verboten ist, aber im Zoo dürfen mit Ausnahmen nur tote Tiere verfüttert werden. Wenn die Löwen hier mit tonnenweise Rind- und Pferdefleisch gefüttert werden, regt das komischerweise keinen Menschen so sehr auf, wie wenn eine im Zoo gehaltene Ziege (aus Gründen der Überpopulation) zum Schlachter geht und dann bei den Wölfen endet. Wie es kürzlich in der Zeitung stand.
Die Menschen wissen gar nicht mehr, was sie zu Hause alles zum Mittag kochen...wie viel Naivität kann es denn geben? Vllt. sollten Tiere als menschliches Nahrungsmittel mit Haut und Haaren im Tiefkühler liegen....vllt. würde das unser Bewusstsein und unser Konsumverhalten ändern (dazu möchte ich sagen, dass ich absolut kein Vegetarier bin und recht viel Fleisch esse - jede Kritik ist daher auch ein Teil Selbstkritik) . Es ist schlussendlich wirklich die Menge die es macht, denn auf Fleisch kann man bei einer angestrebten ausgewogenen Ernährungsweise nicht verzichten...aber jetzt schweife ich ab....
Im anderen Thread wurde ich noch, wie es mir schien leicht entsetzt gefragt, warum und wie ich die Gelege meiner Goldbaumsteiger zerstört habe. Ich hab sie einfach sich selbst überlassen. Die Nachzuchten betreiben meist keine Brutpflege. Wenn ich nicht künstlich bewässere, sterben die Eier durch Austrocknung ab. Ich sehe darin nix falsches, da von den Goldbaumsteigern keine Tiere mehr aus der Natur entnommen werden und der Bestand in den Terrarien gesichert ist. Wäre es eine bedrohte Art, hätte ich sicher anders gehandelt und die Gelege zumindest an andere Froschhalter abgegeben. Es geht halt in erster Linie um die Arterhaltung. Das sollte jedem klar sein.....und darin liegt der Unterschied. Es mag unmoralisch sein aber nicht unbegründet.
Amphibien und Reptilien sind nicht mehr wert als Nagetiere, doch haben sie im Vergleich eine schwindend geringe Reproduktionsrate, auch wenn sie 100 mal mehr nachkommen zeugen können als eine Maus, sind Amphibien keine Generalisten. Sie können sich nicht, alleine ihrer Wechselwärme wegen, an verschiedenste Lebensräume anpassen. Sie leben und sterben mit ihrer Umwelt; mit ihrem Lebensraum, mit ihren Beutetieren,......
...........das Jahr 2008, ist das Jahr des Frosches............ja, hab schon mal was davon gehört......hmmm
Martin
Edit:
Zitat:
Aber ich finde, man sollte es doch bei dem im Handel angebotenen Tieren lassen und auch nicht unbedingt was aus der Wildnis fangen nur damit der Frosch abwechslung hat
da bin ich voll und ganz deiner meinung.
dito - dem Frosch wird die Abwechslung im Darm anzusehen sein....Nematoden und anderes Schmarotzergetier en masse .
Zitat:
Jedoch hat der Kerl im Forum keinen "Futtergecko" sondern überschüssige Tiere verfüttert
aber wo liegt hier der unterschied?
überschuß = abverkauf/futtertier.
Das meinte ich. Der eine vernichtet die Gelege und lässt somit keinen Überschuss aufkommen, der andere verfüttert dann die Tiere. Steckt damit Energie in die Zucht, bringt aber die Energie durch das Verfüttern wieder zurück in den Kreislauf. Jeder hat halt seine eigene Sichtweise.
Vllt. sollten wir es bei unseren Terrarientieren wie die Chinesen bei sich selbst machen - Geburtenkontrolle!
Die Pille für den Gecko?
Denn wer will schon nen ganz normalen Leopardgecko ? - ich will einen high Yellow!